Mit Janusz Korczak unterwegs – Erinnerungsfragmente
Ferdinand Klein
Biografische Momente
Bald nach einem Bewerbungsvortrag auf eine Professur für Heil- und Sonderpädagogik an der Universität Gießen erhielt ich von Prof. Dr. Erich Dauzenroth, Vorsitzender der Deutschen Korczak-Gesellschaft e.V., am 14. 06. 1982 den Mitgliedsausweis:
- Noch im Jahr 1982 nahm ich unter Leitung von Dauzenroth an einer Internationalen Korczak-Tagung im Warschauer Dom Sierot in der Krochmalnastraße 92 teil.
- Es folgte die Teilnahme an dem von Friedhelm Beiner organisierten Ersten Wuppertaler Korczak-Kolloquium am 07.12.1982, bei dem ich über das Thema „Janusz Korczak und die heute irritierte (Heil-)Pädagogik. Fragmente einer humanen Erziehungspraxis“ sprach.
- Am 28. 06. 1986 wirkte ich in Gießen an der Korczak-Tagung mit, bei der dem 83-jährigen Igor Neverly der Janusz Korczak-Preis verliehen wurde; Neverly war 16 Jahre Mitarbeiter im Dom Sierot.
- Beim Dritten Internationalen Wuppertaler Korczak-Kolloquium im Dezember 1986 gab ich Impulse zum Thema „Wahrnehmen und Handeln im Geiste Janusz Korczaks am Beispiel des behinderten Kindes angesichts seines Sterbens. Fragmente einer heilpädagogischen Besinnung“.
- Und anlässlich der Emeritierung von Prof. Dr. phil. Friedhelm Beiner im Jahre 2004 wurde mein Beitrag „Janusz Korczaks Vermächtnis für die Heilpädagogik“ veröffentlicht.
Schenkungen
- Die Kohlezeichnung von Itzchak Belfer, dem Maler des Holocaust, zeigt Janusz Korczak, seine Mitarbeiterin Stefania Wilczýnska und ihre 200 Kinder auf dem Weg in das Vernichtungslager Treblinka am 5. August 1942. Das aussagekräftige Bild (100 cm x 70 cm) habe ich 1993 erworben. Ich schenkte es am 26. 03. 1999 anlässlich der feierlichen Namensgebung „JanuszKorczak-Schule“ der Schule für Erziehungshilfe der Paulinenpflege Kirchheim (beim Hungerbrünnele 14, 73230 Kirchheim).
- Die beiden getriebenen Kupfer-Plaketten (d 18 cm) von Lev Razumovski (Petersburg) habe ich am 08.08.1996 bei einer Internationalen Korczak-Tagung vom Künstler erworben.
Lev Razumovski hatte im 2. Weltkrieg seine linke Hand verloren. Er gestaltet mit der rechten Hand viele Kunstwerke, die für die Gegenwart und Zukunft eine gestaltbildende Bedeutung haben. - Ich schenkte das Kunstwerk am 30.01.2006 der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Krzyzowa / Kreisau (Polen). Die Bildungsstätte ist organischer Teil der „Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung“, die auf dem ehemaligen Gutshof der Familie Moltke zur Erinnerung an die Widerstandsgruppe gegen die nationalsozialistische Tyrannei gegründet wurde (siehe: www.kreisau.de). Der Gutsbesitzer Helmuth James von Moltke wurde von der Gestapo verhaftet und am 23. Januar 1945 in Plötzensee hingerichtet.
Anschrift
Prof. em. Dr. Ferdinand Klein
Adalbert-Stifter-Straße 4a
83043 Bad Aibling
E-Mail: ferdi.klein2@gmail.com
Bad Aibling, 28.01.2021